1️⃣ Lean Management konsequent einsetzen und leben
Der Begriff „Lean Management“ bzw. „Lean Production“ z. Dt. „schlanke Produktion“ beschreibt die Methoden und Verfahrensweisen zur effizienten Gestaltung der gesamten Wertschöpfungskette industrieller Güter und ist heute aktueller denn je!
Insbesondere Firmen, die in der Hochkonjunktur ein schnelles Wachstum realisieren konnten, haben selten klar definierte Arbeitsschritte und Methoden in Ihren Prozessen, sondern häufig personenabhängige Abläufe, die sich kaum allgemeingültig digitalisieren lassen.
Prozesse sollten einfach, verschwendungsfrei, klar gestaltet und dokumentiert sein, bevor man sie digitalisiert. Schlechte analoge Prozesse werden durch die Digitalisierung nicht besser, sondern noch schlechter. Es ist auch keine gute Idee bewährte analoge Trampelpfade auf Mitarbeiterwunsch 1:1 zu digitalisieren, denn dadurch würde viel weiter greifendes Potential verschenkt. Dazu haben wir viele Beispiele im Gepäck, um Ihren Blick zu schärfen.
Übrigens: Insbesondere das fünfte Naturgesetz der Digitalisierung - die frühzeitige Einbeziehung der Mitarbeiter in die Konzeption und Umsetzung der Maßnahmen, sowie ihre Sensibilisierung für Fehler und Verschwendung ist auch ein wichtiges Element von Lean Projekten.
2️⃣ Stammdaten müssen 100% vollständig und fehlerfrei sein
Daten gelten mittlerweile als vierter Produktionsfaktor neben Boden, Kapital und Arbeit. Daten sind somit als eine kritische Ressource zu betrachten, die es entsprechend zu managen gilt.
Hier lauern zahlreiche Fallstricke. Viele enttäuschend
gelaufene Projekte sind schlussendlich an den Stammdaten
gescheitert. Die Anwendung, des an anderer Stelle bewährten
Paretoprinzip (80-zu-20-Regel) ist hier komplett falsch und
führt 100% zum Scheitern des Projektes! Mit nachvollziehbaren
Beispielen werden wir das untermauern und schrittweise gangbare
Wege der Stammdatenvervollständigung zeigen.
Wenn die erste große Hürde geschafft, und ein Teil der
Stammdaten fehlerfrei und vollständig angelegt ist, dann darf
auf keinen Fall über die Zeit eine Verschlechterung dieser
Stammdaten einhergehen. Dazu ist ein automatisierter und
immerwährender „Gesundheitscheck“ der Stammdaten notwendig.
Auch darüber sprechen wir im Workshop
3️⃣ Konnektivität im Brownfield herstellen
Als „Greenfield“ bezeichnet man eine, "auf einer grünen Wiese", komplett neu gebaute Firma, die mit modernsten Maschinen und Softwaresystemen ausgestattet ist. Quasi eine Firma ohne irgendwelche Altlasten, welche die Digitalisierung erheblich erschweren. Die Wirklichkeit ist allerdings fast immer das Gegenteil, und zwar eine Firma mit einem historisch gewachsenen Maschinenpark, mit unterschiedlichsten Baujahren, Softwaresystemen und Versionsständen. Das nennt man auch „Brownfield“. Beim Naturgesetz „Konnektivität herstellen“ geht es darum mit dem unterschiedlichen Zoo an Maschinen „24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche, 365 Tage im Jahr“ bidirektional Daten auszutauschen, und zwar zu jeder Sekunde stabil und zuverlässig. Die Herstellung der Konnektivität in einem Brownfield gleicht einem Häuserkampf. Wir sprechen über unterschiedliche Möglichkeiten sowie deren Vor- und Nachteile. Zusätzlich erfahren Sie von einer einfachen, aber äußerst effektiven Methode, um die Datensicherheit im Brownfield deutlich zu erhöhen.
4️⃣ kognitives Assistenzsystem (MES wird zu MOM)
Viele suchen immer noch nach der eierlegenden Wollmilchsau, also nach einem ERP-System, das alles kann. Ein monolithisches, allumfassendes ERP-System zur Digitalisierung des gesamten Unternehmens ist jedoch eine Illusion. Die altbekannte Automatisierungspyramide mit einem MES-System zwischen ERP und Shopfloor ist ebenfalls veraltet.
MES muss sich den neuen Herausforderungen
durch Industrie 4.0 anpassen und entwickelt sich daher zu
MOM weiter.
MOM wird mehr sein als
MES.
MOM steht für Manufacturing Operations
Management und ist die Erweiterung eines MES in Richtung
IoT.
Dabei geht es darum, von der "Execution" (sprich Ausführung und
Steuerung) zur "Produktionsoptimierung durch
Regelung" zu kommen.
Dazu integriert MOM immer mehr
KI-Elemente.
MOM legt unter anderem den Schwerpunkt auf die
Digitalisierung von Prozessen und Informationen, um dadurch die
Effizienz und Transparenz zu steigern.
Wer zwischen ERP und Shopfloor kein MES/MOM-System einsetzt, verwendet häufig viel Papier und personenbezogenes Wissen der Mitarbeiter als Ersatz. Sehr oft findet man dort selbstgebastelte Excel- oder Access-Lösungen, sogenannte Legacy-Systeme, die kurz vor dem Zusammenbruch stehen.
5️⃣ Menschen mitnehmen
Das fünfte und wichtigste Naturgesetz der
Digitalisierung lautet: MENSCHEN
MITNEHMEN!
In der Industrie gibt es viele gescheiterte
Digitalisierungsprojekte, die nur deshalb gescheitert sind,
weil die betroffenen Mitarbeiter nicht von Anfang an
mitgenommen wurden. Die berechtigte Digitalisierungsangst der
Menschen ist enorm. Falls es Ihnen nicht gelingt, die
Belegschaft für die neuen digitalen Prozesse zu begeistern,
entsteht eine Parallelverschiebung in der Wirkung. Zur
Erklärung dieser Parallelverschiebung eignet sich das
S-Kurven-Konzept nach Foster, das besagt, dass sich jede
Technologie im Zeitverlauf in drei Phasen entwickelt. (siehe
Bild) Es wird davon ausgegangen, dass Technik bezüglich ihres
Weiterentwicklungspotentials im Zeitverlauf immer irgendwann an
Leistungsgrenzen stößt und folglich nach geraumer Zeit ein
Technologiesprung erforderlich wird. Ein Technologiesprung (wie
z.B. der Umstieg von analoger auf digitale Arbeitsweise) führt
aber zu Beginn immer zu einer Verschlechterung. Denn die neue
Arbeitsweise muss erst installiert, geschult und trainiert
werden. Das kostet Zeit und Ressourcen, die woanders fehlen. Im
Idealfall wird auf der neuen S-Kurve die Einführungsphase zügig
durchlaufen, sodass die positiven Effekte zeitnah entstehen und
das System in die Reifephase kommt.
Im Schaubild steht die blaue Kurve nur für den Verlauf der technischen Entwicklung. Im Idealfall deckt sich diese Kurve mit den beiden anderen Kurven, die für den Verlauf der organisatorischen und kulturellen Entwicklung stehen. Die Praxis zeigt aber fast immer die hier dargestellte Parallelverschiebung. Je besser die digitale Kompetenz der Mitarbeiter ausgeprägt ist, umso kürzer ist der dazu notwendige Zeitraum. In schwierigen Fällen kann sich das bis weit über 2 Jahre hinziehen oder komplett scheitern. Hier kann das Hinzuziehen eines externen Experten für Veränderungsmanagement helfen. Besser wäre es allerdings Ihre Mitarbeiter von Anfang an dafür zu begeistern, denn dann wird die digitale Transformation gelingen und die Parallelverschiebung gering ausfallen! Lassen Sie uns das gemeinsam auf den Weg bringen. In der Regel gelingt es uns immer mit unserem Praxisbezug die Teilnehmer zu mobilisieren. Kommen Sie in unseren Workshop und werden Sie vom Betroffenen zum Gestalter. Unsere Absicht dabei ist es, dass die Teilnehmer ihren neuen digitalen Prozess selbst entwickeln, und Lust verspüren ihn anschließend umzusetzen. Das wichtigste Naturgesetz der Digitalisierung – Menschen mitnehmen – wird damit erfüllt!
Das sind die fünf
Herausforderungen, die man erst einmal meistern muss, bevor man
überhaupt mit der Digitalisierung einen großen Sprung machen
kann. Ohne das bringt auch die viel beschworene Künstliche
Intelligenz nichts. Wenn es dafür keine Basis gibt, dann ist
die KI auf verlorenem Posten! Es gibt keinen einzigen Grund
mehr auf irgendetwas warten zu wollen, bzw. noch irgendetwas
anders vorher machen zu müssen.
Lassen Sie uns morgen beginnen!